Es gab Zeiten, da hatte man Apples Mac OS X Betriebsssystem für all diejenigen empfohlen, die sich nicht mit GNU/Linux und der doch nicht ganz trivialen Einrichtung und Wartung befassten wollten, aber trotzdem einen sicheren und leistungsfähigen Unterbau für Ihre alltägliche Arbeit brauchten.
“Hol Dir doch einen Mac, der läuft stabil, ist (verhältnismäßig) sicher vor Malware und unberechtigten Zugriffen, einfach und intuitive zu bedienen und sieht noch dazu schick aus.”
Dann kam High Sierra. Das neueste Betriebssystem aus Cupertino mit dem Versprechen: “Dein Mac. In Höchstform.”
Ganz und gar nicht in Höchstform ist zur Zeit die Entwicklungsabteilung von Apple.
- Den meisten Benutzer wurde das neue Dateisystem APFS bei Update/Neuinstallation aufgezwungen, ohne die dafür notwendigen, hauseigenen Werkzeuge entsprechend anzupassen.
- Wenige Tage nach Release wurde bekannt, dass man das Passwort von verschlüsselten APFS Volumen ohne weiteres über den Passwort-Hinweis einsehen konnte.
- Gleichzeitig machte eine andere Sicherheitslücke die Runde, mit der es beliebiger Software möglich war, den kompletten Schlüsselbund des Nutzers (inkl. Benutzernamen und Passwörter) auszulesen.
- Vor kurzem wurde nun bekannt, dass man offensichtlich seit Veröffentlichung von High Sierra mit zwei einfachen Klicks Vollzugriff auf den Rechner erlangen konnte.
- Der erste Anlauf von Apple diesen Fehler zu reparieren, führte dazu, dass im Netzwerk freigegebene Ordner nicht mehr zugreifbar waren.
- Update 02.12.2017: Trotz eingespielten Sicherheitsupdate kann der Rechner bei einem Update auf High Sierra 10.13.1 wieder die Sicherheitslücke aufweisen und für etwaige Angriffe anfällig sein.
- Update 04.12.2017: Zu allem Überfluss scheint neben iOS 11 auch das Macintosh Betriebssystem ein Problem mit dem Monat Dezember zu haben.
- Update 22.03.2018: Also ob es nicht schon genug Probleme mit APFS geben würde. High Sierra Versionen 10.13.0 & 10.13.1 loggen das Passwort der Festplattenverschlüsselung in Klartext.
Eine Empfehlung des Betriebssystems macOS – gerade aus Sicherheitsaspekten – ist definitiv zu überdecken. Vielleicht so:
“Hol Dir doch einen Mac, das Apple-Logo leuchtet so schön im Dunklen, gerade in der Adventszeit … ach wobei, hol Dir besser ne Lichterkette aus dem Baumarkt. Kostet nen Bruchteil, kann sogar blinken und das in mehreren Farben.”
Und für alle die ernsthaft mit Ihrem Computer arbeiten wollen: GNU/Linux in Form einer benutzerfreundlichen Distribution wie Ubuntu oder Mint. Es läuft sogar hervorragend auf dem Mac.