Haiti: Spenden, aber bitte nicht zweckgebunden!

In Hollywood liefern sich Stars wie Brangelina, Schorsch Clooney und Wyclef Jean derzeit ein wahres Wettrennen und übertrumpfen sich gegenseitig mit Geldspenden und Spendenaufrufen (z.B. Yéle Haiti!) für die Erdbebenopfer in Haiti.

Auch hierzulande und auch nur als Ottonormalbürger kann man durch Spenden – egal welcher Höhe – die Hilfsorganisationen bei der Soforthilfe und beim Wiederaufbau unterstützen. Möglichkeiten gibt es genug, so hat zum Beispiel das DZI eine Spenden-Info “Erdbeben in Haiti 2010” in Form einer Liste mit seriösen und unterstützenswerten Organisationen zusammengestellt.

Unicef.de Aber Vorsicht! Reicht man die Spende zweckgebunden (Verwendungszweck: “Für Haiti”) ein, so darf diese vom Empfänger auch nur aussschließlich für den angegebenen Zweck eingesetzt werden.

Das Leid und Elend von Menschen in anderen Regionen der Welt ändert sich aber – trotz der aktuell großen Medienpräsenz von Haiti – nicht. Und spendet man dieses Jahr dann wirklich auch noch ein weiteres Mal speziell für diese (anderen) Mitmenschen in Not?

Die Gefahr besteht, dass ähnlich wie beim Tsunami 2004, der Katastrophe eine Spendenflut folgt, die nur zweckgebunden eingesetzt werden kann und dabei andere, ebenfalls wichtige Projekte der Hilfsorganisationen – trotz vorhandener Mittel – leer ausgehen.

Deshalb am besten nicht zweckgebunden spenden und darauf vertrauen, dass die ausgewählte Hilfsorganisation die Unterstützung denjenigen zukommen lässt, die sie am dringensten benötigen.