Gar nicht so dumm … Versicherungsfirmen und die Tabakindustrie

Laut des Artikels “Insurance-Industry Investments in Tobacco” (PDF) von J. W. Boyd et al. der kürzlich im New England Journal of Medicine erschienen ist, haben Versicherungsunternehmen mit Stand März 2009 über 4,4 Milliarden US Dollar in Anteile an Tabakfirmen investiert.

Es handelt sich dabei um private Versicherungsfirmen (Prudential, Prudential Financial, MassMutual, New York Life, Northwestern Mutual, Standard Life, Sun Life) aus den Vereinigten Staaten von Amerika und dem Vereinigten Königreich. Interessant wird die ganze Sachen erst, wenn man weiß, was diese Firmen für Versicherungen anbieten … wenn es nicht bereits der Name verrät: Lebens-, Kranken- und Pflegeversicherungen.

Gar nicht so dumm … so kann man wenigstens auch von seinen Rauchern provitieren, sofern diese eh nicht schon höhere Beiträge zahlen müssen. Gefährlich wird es nur – wie der Autor anmerkt – wenn das Gesundheitssystem weiter privatisiert werden soll oder gar genau diese Versicherungsunternehmen an der Neugestaltung des Gesundheitswesens beteiligt sind. Bei solchen Konstellationen mag man es dann doch stark bezweifeln, dass die Gesundheit und das Wohlergehen des Einzelnen noch im Vordergrund stehen.

Da lob ich mir doch meine Krankenkasse, denn abgesehen von den Unmengen an Versicherungskarten würde ich für eine Raucherentwöhnungskur Punkte in mein Bonusheft bekommen.

Vielleicht gibt es in Zukunft auch Punkte für jede geleerte Schachtel?

[found via Alles Schall und Rauch]